Anforderungsanalyse für die Entwicklung eines soziotechnischen Systems für die Unterstützung der Dysphagietherapie bei Morbus Parkinson

Art der Abschlussarbeit

Status der Arbeit

Hintergrundinformationen zu der Arbeit

Das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS) ist eine der am häufigsten auftretenden Krankheiten in

Deutschland. Neben zahlreichen motorischen und nicht-motorischen Symptomen können die Betroffenen

im Laufe der Krankheit eine Dysphagie (Schluckstörung) entwickeln. Die möglichen Folgen

einer nicht entdeckten Dysphagie oder einer unzureichenden Therapie sind u. a. ein erhöhtes

Risiko einer Mangelernährung, Flüssigkeitsmangel und eine Lungenentzündung. Letztere ist mit

über 50% einer der häufigsten Todesursachen bei dem IPS. Im Rahmen einer komplexen Therapie,

bestehend aus einer medikamentösen und einer nicht-medikamentösen Therapie, kann nur eine

symptomorientierte logopädische Therapie mit frühzeitigem Beginn eine Schluckstörung positiv

beeinflussen. Die funktionelle Dysphagietherapie (FDT) wird empfohlen, um eine Schluckstörung

zu verbessern. In der Literarturrecherche konnte kein Assistenzsystem ausfindig gemacht werden,

welches die FDT oder die Dysphagietherapie umfassend bei IPS technisch unterstützt. Im Rahmen

des menschenzentrierten Gestaltungsprozesses wurden in dieser Arbeit die Forschungsfragen erörtert,

wie man die Dysphagietherapie mit einem soziotechnischen System unterstützen kann und welche

Anforderungen an ein soziotechnisches System für die Unterstützung von Morbus Parkinson-

Betroffenen in der Dysphagietherapie bestehen. Hierfür wurde auf der Grundlage von den Ergebnissen

der Literaturrecherche und der qualitativen Interviews mit IPS-Betroffenen, deren Angehörigen,

Logopäden und der verschiedenen beteiligten Fachdisziplinen der Dysphagietherapie eine Analyse

des Nutzungskontextes durchgeführt. Für jede der Benutzergruppen wurde eine primäre oder sekundäre

Persona erstellt, Anforderungen abgeleitet und mittels Szenarien beschrieben. Zur Qualitätssicherung

wurden die Szenarien der Benutzungsschnittstelle der Logopäden von Logopäden evaluiert.

In Zukunft könnte hieran angeknüpft werden und die Szenarien der Parkinson-Betroffenen, Angehörigen

und des interdisziplinären Teams evaluiert werden, um endgültig Anforderungen abzuleiten

und ein User Interface für jede Benutzergruppe zu entwickeln. Auf langfristige Sicht ist das Ziel ein

System zu etablieren, welches Morbus Parkinson-Betroffene in ihrer Komplextherapie unterstützt.

Prüfling
Madeleine Wilma Erika Gausepohl

Starttermin

Nov. 2021

Abgeschlossen

Juni 2022

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