Prototypische Entwicklung einer Benutzungsoberfläche für ein KI-basiertes Tool zur Diagnostik von kindlicher Spontansprache im Rahmen des TALC-LSA-Projektes
Art der Abschlussarbeit
Status der Arbeit
Betreuer/in
Hintergrundinformationen zu der Arbeit
Systematische Spontansprachanalysen stellen einen erheblichen Mehrwert für die sprachtherapeutische Diagnostik von Kindersprache dar. Aufgrund des hohen zeitlichen Aufwands wird sie in der sprachtherapeutischen Praxis nur selten angewendet. Das TALC-LSA-Projekt an der Leibniz Universität Hannover hat sich als Ziel gesetzt, durch die Entwicklung eines Künstliche Intelligenz (KI)-basierten Tools zur (teil-)automatisierten Unterstützung der systematischen Spontansprachanalyse, diesen Ansatz wieder vermehrt in die sprachtherapeutische Praxis zu verankern.
Die vorliegende Arbeit zielte darauf ab, eine prototypische Benutzungsoberfläche für das TALC-LSA-Tool zu konzipieren, implementieren und evaluieren, um gebrauchstaugliche funktionale und nicht-funktionale Anforderungen zu generieren. Sekundäre Zielgrößen stellen die Chancen und Herausforderungen des Einbezugs von Sprachtherapeut*innen in die Technikentwicklung dar.
Der Arbeit liegt der menschzentrierte Entwicklungsprozess zugrunde, der im Rahmen des scenario-based Designs umgesetzt wurde. Die Datenerhebung erfolgte mittels quantitativen und qualitativen Messmethoden. Neben Fragebögen kamen leitfadengestützte Interviews sowie Usability-Tests zum Einsatz. Für die Untersuchung der sekundären Zielgrößen erfolgte eine retrospektive Analyse, die auf den Erfahrungen im Projekt sowie einer vergleichenden Diskussion der bestehenden Literatur zur Umsetzung des menschzentrierten Entwicklungsprozesses im Gesundheitswesen basiert.
Der entwickelte Klick-Prototyp wurde in den Usability-Tests als gebrauchstauglich eingeschätzt, sodass eine Anforderungsspezifikation für das Tool abgeleitet werden konnte. Dennoch gilt es insbesondere in den Bereichen der Fehlertoleranz, Lernförderlichkeit und Selbstbeschreibungsfähigkeit in weiteren Iterationen die Benutzungsoberfläche für ein finales Endprodukt zu optimieren. Im Hinblick auf den Einbezug der Sprachtherapeut*innen in den Entwicklungsprozess konnten begrenzte zeitliche und finanzielle Ressourcen sowie die Verzerrung in der Auswahl der Teilnehmenden als Herausforderungen identifiziert werden. Insbesondere die hohe Reflexionsfähigkeit sowie die Motivation der Sprachtherapeut*innen konnten hingegen als Chancen hervorgehoben werden.
Starttermin
Okt. 2024
Abgeschlossen
Juni 2025