Entwicklung eines Moduls zur Benutzeranalyse für das Usability Engineering Repository UsER

Eine Methode innerhalb des Usability-Engineerings ist die Erstellung von Personas. Sie wurden erstmals 1999 zusammen mit dem Begriff des Goal-Directed Design von Cooper ausführlich publiziert. Personas sind detaillierte Beschreibungen von erfundenen Personen, die aber auf Basis von umfangreichen Studien und Daten über echte Menschen entstehen. Sie werden statt zu groben Benutzerklassen oder statt eines ganz speziellen realen Nutzers während des Entwicklungsprozesses verwendet. Personas sollen das Problem umgehen, dass der Nutzer in den Köpfen der Produktdesigner oft zu elastisch ist. Die Aufgabe besteht in der Integration eines Persona-Editors in die interaktive Usability-Engineering-Umgebung UsER.

Art der Abschlussarbeit

Status der Arbeit

Hintergrundinformationen zu der Arbeit

Bereits 1986 prägten Norman und Draper den Begriff des User-Centered System Design und die Usability-Gemeinde ist sich heute einig, dass nur dann gebrauchstaugliche Software entstehen kann, wenn der Benutzer ins Zentrum der Entwicklung rückt. Dennoch wird die Benutzeranalyse oft vernachlässigt und eine zu aufgabenorientierte Entwicklung oder zu dehnbare Benutzermodelle führen oft zu Anwendungen, die nicht den software-ergonomischen Kriterien entsprechen.
Es stellte sich also die Frage, wie Softwareunternehmen hierbei unterstützt werden können und in welcher Form sich die Resultate sinnvoll und gewinnbringend in den gesamten Entwicklungsprozess integrieren lassen. Dazu wurde im Zuge dieser Arbeit ein Benutzeranalysemodul konzipiert, welches eine Komponente innerhalb der Usability-Engineering-Kollaborationsplattform UsER darstellen soll. Das Modul soll eine praktisch verwendbare Umgebung bieten, in der Benutzer geeignet modelliert werden können. Die Form der Modellierung ergibt sich aus der Auswertung entsprechender Fachliteratur, die sich vor allem mit Benutzerklassifizierungen und der Persona-Methodik auseinandersetzt.
Durch die Zuordnung von individuellen Benutzer-Zielen werden die Modelle greifbar und die Vorstellungen zu den modellierten Benutzern weniger elastisch. Die Integration der Benutzermodelle und ihrer Ziele als eigenständige Anforderungen in den weiteren Entwicklungsprozess sollen Rückschlüsse auf die Zufriedenheit der Modelle, stellvertretend für die Wünsche der tatsächlichen Kunden, zulassen. Damit soll das Ziel erreicht werden, dass die Benutzer und ihre Bedürfnisse stets präsent in den Köpfen der Entwickler bleiben. Das Konzept zum Benutzeranalysemodul wird durch formative Evaluation geprüft und die realisierte Anwendung mittels eines Benutzertests summativ bewertet.

Prüfling
Anna Hüttig

Literatur

Alan Cooper, Robert Reimann, and David Cronin. About Face 3: The Essentials of Interaction Design. Wiley, Indianapolis, IN, 3rd Edition, 2007.
John Pruitt and Tamara Adlin. The Persona Lifecycle: Keeping People in Mind Throughout Product Design. Morgan Kaufmann, 2005.

Abgeschlossen

Nov. 2012

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