Nutzung interaktiver Datenbrillen bei der Bewältigung von Massenanfällen von Verletzten

Massenanfälle von Verletzten (MANV) stellen Rettungs- und Sanitätsdienst vor besondere Herausforderungen, da sie wegen der Vielzahl sowohl von Verletzten als auch der eingesetzten Rettungs- und Sanitätsdienstkräfte andere Maßnahmen und Verfahren als im "üblichen Tagesgeschäft" erfordern. So ist es im Gegensatz zur ansonsten im Rettungsdienst praktizierten bestmöglichen individuellen Versorgung einzelner Verletzter beim MANV nötig, möglichst viele Verletzte oder Erkrankte priorisiert zu behandeln, und daher gegebenenfalls die optimale Behandlung Einzelner zugunsten der Versorgung der Gesamtheit der Patienten zurückzustellen.

Art der Abschlussarbeit

Status der Arbeit

Hintergrundinformationen zu der Arbeit

Der Massenanfall von Verletzten (MANV) ist ein Ereignis, das den Rettungs- und Sanitätsdienst vor besondere Herausforderungen stellt. Wegen der hohen Anzahl an Betroffenen sind andere Maßnahmen als beim Individualnotfall erforderlich. Diese können zwar geübt werden, dennoch erwerben Einsatzkräfte aufgrund des seltenen Auftretens in der Regel weniger Erfahrung und Routine für Massenanfälle von Verletzten als für Individualnotfälle. Der Einsatz von Computertechnik könnte das Rettungs- und Sanitätsdienstpersonal unterstützen, indem bislang papierbasierte Abläufe ersetzt, Aufgaben vereinfacht und Hilfestellung bei schwierigen Situationen gegeben wird. Verschiedene Forschungsprojekte haben sich bereits dem Thema gewidmet. Die meisten untersuchen die Verwendung von Systemen auf Basis von Tablet-PCs oder Smartphones.
Mit dieser Arbeit wird untersucht, ob sich interaktive Datenbrillen als Unterstützungssystem für die Arbeit der Einsatzkräfte bei einem Massenanfall von Verletzten eignen. Interaktive Datenbrillen sind eine Variante der am Kopf getragenen Anzeigesysteme. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen mobilen Computersystemen unter anderem dadurch, dass sie nicht in der Hand gehalten werden müssen. Je nach Gerät kann auch die Bedienung ohne Benutzung der Hände erfolgen. Diverse große Hersteller von Computersystemen haben in den letzten Jahren interaktive Datenbrillen auf den Markt gebracht oder angekündigt. Das bekannteste Beispiel in diesem Zusammenhang ist die Glass von Google.
In dieser Arbeit wurde analysiert, bei welchen Aufgaben interaktive Datenbrillen Vorteile gegenüber bisherigen papierbasierten Systemen oder anderen mobilen Computersystemen bieten könnten. Für zwei dieser Aufgaben, die Vorsichtung durch nichtärztliches Personal unter Verwendung eines Sichtungsalgorithmus und die Gefahrguterkennung durch Einlesen von Warntafeln, wurde eine prototypische Anwendung für die Google Glass konzipiert, realisiert und anschließend evaluiert. Im Rahmen eines menschzentrierten Gestaltungsprozesses wurden Mitarbeiter des Rettungs- und Sanitätsdienstes in der Analyse und der Evaluation in die Entwicklung einbezogen.

Prüfling
Nils Schröder

Literatur

Rettungsdienst.de (2013). Google Glass: Datenbrille für Rettungskräfte. Abgerufen von: http://www.rettungsdienst.de/magazin/google-glass-datenbrille-fur-rettu…. Stand: 17.10.2014

Starttermin

Jan. 2015

Abgeschlossen

Juli 2015

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