Telenotarzt mithilfe interaktiver Datenbrillen

Das Ziel der präklinischen Notfallversorgung in Deutschland ist, einem Hilfsbedürftigen innerhalb von 12 Minuten eine adäquate Hilfe durch fachkundiges Personal zukommen zu lassen. Ein benötigter Notarzt steht jedoch nicht immer in dieser Zeit zur Verfügung. Dies könnte möglicherweise verbessert werden, indem bei der Notfallversorgung eine Datenbrille eingesetzt wird, um damit dem Rettungsdienstmitarbeiter sofort einen Telenotarzt zur Seite zu stellen.

Art der Abschlussarbeit

Status der Arbeit

Hintergrundinformationen zu der Arbeit

Der zunehmende Mangel an Notärzten auf dem Land und die steigende Anzahl der Notarzteinsätze in Deutschland verursachen auf Dauer eine schlechte Patientenversorgung bei Notfalleinsätzen. Diese Problematik schafft u.a. zunehmend Raum für Telemedizinsysteme. Vorstellbar wäre u.a. ein System, mit dem das Rettungsdienstpersonal einen Notarzt über ein mobiles Computersystem konsultieren kann. So können für bestimmte Verletzungen Maßnahmen angewiesen und durch das Rettungspersonal ausgeführt werden. Bisherige Forschungsarbeiten zu diesem Thema untersuchen die Verwendung von Systemen auf Basis von Tablet-PCs oder Smartphones. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob die Nutzung von interaktiven Datenbrillen für Telekonsultationen zu einem Telenotarzt die Rettungskräfte unterstützt und wie ein gebrauchstaugliches Telenotarztsysteme aussehen könnte.
Interaktive Datenbrillen sind ein Form von Anzeigesystemen, die wie eine normale Brille am Kopf getragen werden. Anders als viele mobile Computersysteme müssen sie nicht in der Hand gehalten werden. Teilweise ist die Bedienung auch berührungsfrei durch Kopfbewegungsmuster möglich. Bekannte Beispiele von Datenbrillen sind die Google Glass, die Oculus Rift und auch die HoloLens von Microsoft.
In dieser Arbeit wurde ermittelt, welche Aufgaben ein Telenotarztsytem mit interaktiven Datenbrillen bieten sollte und wie entsprechende Benutzungsoberflächen aussehen könnten. Es wurden zwei prototypische Anwendungen konzipiert. Eine ist für die Google Glass und ermöglicht dem Rettungsdienstpersonal einen Telenotarzt zu konsultieren. Die zweite Anwendung ermöglicht dem Telenotarzt von einem Desktop-PC Anweisungen an das Rettungsdienstpersonal zu geben. Nach der Realisierung dieser Anwendung fand eine Evaluierung statt. Die Analyse und die Evaluation wurden im Rahmen eines menschenzentrierten Gestaltungsprozesses mit Rettungsdienstpersonal durchgeführt.

Prüfling
Nils Kosicki

Starttermin

Apr. 2016

Abgeschlossen

Nov. 2016

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