Weiterentwicklung einer Software zum perioperativen und peri-interventionellen Management von oralen Antikoagulanzien

User Experience im medizinischen Kontext, User-Centered-Design, Web-Anwendung, Software-generiertes Behandlungskonzept, Steuerelemente, Evaluation

Art der Abschlussarbeit

Status der Arbeit

Hintergrundinformationen zu der Arbeit

Die Risikoabwägung im perioperativen und peri-interventionellen Management von oralen An-tikoagulanzien weist aufgrund einer Vielzahl an Variablen eine hohe Komplexität auf. Um den Ärzten einen standardisierten Umgang zu ermöglichen und Fehler zu vermeiden, ist eine Anwendung basierend auf Leitlinien und Expertenempfehlungen entwickelt worden. Im Rahmen dieser Arbeit wird die bestehende Web-Anwendung im Sinne des User-Centered-Designs weiterentwickelt, um die User Experience (UX) und Usability nachweisbar zu verbessern.Zur Analyse des Nutzungskontexts wurde eine Evaluation der bestehenden Anwendung, die aus einer schriftlichen Befragung in Kombination mit einem Usability-Test besteht, von 20 Fachärz-ten des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein am Campus Lübeck vorgenommen. Zur Beurteilung der UX wird auf den User Experience Questionnaire (UEQ) zurückgegriffen und entspre-chend dem medizinischen Kontext eine Gewichtung der Kriterien vollzogen. In der Konzeption wurde iterativ ein High-Fidelity-Prototyp entworfen und mittels einem Expert-Review in Form eines Cognitive Walkthrough formativ evaluiert. Insbesondere die Eingabe der Patientendaten und die visuelle Darstellung des Behandlungskonzeptes werden gezielt überarbeitet. Die Einga-bedaten werden nach einem Design Pattern aufbereitet und Steuerelementen zugeordnet. Die Realisierung orientiert sich an den aufgestellten Features aus der Konzeption und wurde in Sprints mit Benutzerpartizipation umgesetzt. Abschließend wurde eine zweite Evaluation mit dem weiterentwickelten System nach dem Aufbau der ersten Evaluation vorgenommen. Dies ermöglicht einen direkten Vergleich mit der bestehenden Anwendung.Die Weiterentwicklung wird durchschnittlich 1 Punkt besser als die bestehende Anwendung hinsichtlich der UEQ-Kriterien bewertet. Insbesondere die pragmatische Qualität, die aufgrund der Aufgabenbezogenheit im medizinischen Kontext vorrangig betrachtet wird, stellt mit 2,26 als Mittelwert die beste Beurteilung dar und verzeichnet mit 1,41 Punkten Differenz zur ersten Eva-luation die größte Verbesserung. Durchschnittlich wird durch die Weiterentwicklung die Anzahl an benötigten Interaktionen, die sich aus der Summe an Klicks, Tastenanschlägen und Scroll-Interaktionen des jeweiligen Probanden im Usability-Test berechnet, um 43 Prozent gesenkt.

Prüfling
Florens Beyer

Abgeschlossen

Mai 2019

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