Applying Attention Guidance to Infotainment Systems

Art der Abschlussarbeit

Status der Arbeit

Hintergrundinformationen zu der Arbeit

In der vorliegenden Arbeit wurde ein Konzept zur Aufmerksamkeitslenkung analysiert und entwickelt, mit dem die Situation Awareness während der abgelenkten Fahrt durch eine Nebenaufgabe am Infotainmentsystem erhöht werden kann. Innerhalb des User-Centered-Design-Prozesses wurden drei Iterationen durchgeführt, die in eienm finalen Prototyp resultierten. Dieser wurde innerhalb einer realen Fahrstudie mit Nutzern evaluiert. Aktuelle Statistiken zeigen einen bedeutsamen Anteil an Unfällen verursacht durch Nebenaufgaben am Infotainmentsystem.  Aktuelle Forschungsergebnisse schlagen die Nutzung von Filterung oder Anpassung der Funktionen des Infotainmentsystems vor, ein Sperren des Bidlschirms oder die Aufmerksamkeitslenkung durch periphere Hinweisreize vor. Auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse über Aufmerksamkeitslenkung und heutigen Grafikdesign Prinzipien wurden unterschiedliche grafische Konzepte zur Kontrolle der Blickdauer des Nutzers entwickelt. Die grundlegende Idee dieser Konzepte ist die Vermeidung übermäßig langer Blickzeiten auf den Bildschirm des Infortainmentsystems in Hinblick auf die vorgegebene Richtilinie der NHTSA (US National Highway Traffic Safety Administration), dass die Dauer eines Blick einen Zeitraum von zwei Sekunden nicht überschreiten soll. Nach der qualitativen Evaluation der Paper-and-pencil Konzepte wurde eine zweite Iteration mit einer Auswahl der Konzepte und Animationen mit einem Prototypen durchgeführt. Mit den Ergebnissen der beiden Iterationen wurde ein finales Konzept ausgewählt und in eine prototypische Infotainment-Platform der Aufi AG implementiert. Das KOnzept wurde als Overlay realisiert, das die Aufmerksamkeit mit grafischen endogenen und exogenen Hinweisreizen lenkt. Das System besteht aus zwei Modulen. Das erste Modul lenkt die Aufmerksamkeit des Nutzers, wenn der Nutzer seinen Blick von der Straße auf das Infotainmentsystem richtet, auf eine vorgeschlagene Funktion. Das zweite Modul erinnert den Nutzer, wenn dieser die maximale Blickdauer überschreitet und lenkt seine Aufmerksamkeit zurück auf die Straße. Der Prototyp wurde mit Unity realisiert. Die Bewertung des endgültigen Designs wurde mit objektiven Messungen durchgeführt, um statistische Ergebnisse des Blickverhaltens und des Fahrverhaltens unabhängig von der subjektiven Perspektive des Benutzers zu sammeln. Für die subjektive Benutzerperspektive werden verschiedene online-basierte Usability- und Situationsbewusstseinsskalen verwendet. Die Ergebnisse der Bewertung zeigen positive Ergebnisse der vom Benutzer bewerteten Dimensionen wie Benutzerfreundlichkeit, Situationsbewusstsein, Benutzerakzeptanz udn Aufgabenmanagement. Für den ISONORM 9241/110 Fragebogen erreicht der Aufmerksamkeitslenkungsansatz eine signifikant höhere Punktzahl als die Baseline ohne Aufmerksamkeitslenkung. Die objektiven Messgrößen zur Validierung der Verbesserung des Fahrverhaltens und des Blickverhaltens zeigen keine signifikanten Änderungen für den Aufmerksamkeitslenkungsansatz, es wurden jedoch auch keine negativen Einflüsse gemessen. In dieser Arbeit wurde ein experimenteller und umfassender Ansatz untersucht, um ein vom Benutzer akzeptiertes Konzept für ein aufmerksamkeitslenkendes Overlay, angewendet in Infotainmentsystemen, zu entwickeln, das das Aufgabenunterbrechungsmanagement und das Situationsbewusstsein verbessert. Weitere Studien mit spezifischen Messungen für Teilprobleme sind erforderlich, um Erkenntnisse mit höherer Signifikanz zu finden und Teile des Konzepts mit höherer Genauigkeit umzusetzen.

Prüfling
Jasmin Wollgast

Starttermin

Juli 2019

Abgeschlossen

Jan. 2020

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