Entwicklung eines interaktiven Trainingssystems für den Massenanfall von Verletzten (MANV)

Um Rettungskräfte auf einen Massenanfall von Verletzen (MANV) vorzubereiten, werden Großübungen durchgeführt. Diese sollen möglichst viele Aspekte eines realen Einsatzes widerspiegeln, indem beispielsweise Verletztendarsteller eingesetzt werden, die Verletzungsumstände und Verhaltensmuster imitieren. Durch ein weitläufiges Übungsgelände wird die Kommunikations- und Teamfähigkeit der Helfer trainiert. Die Vorbereitungs- und Umsetzungskosten für solche Veranstaltungen sind jedoch sehr hoch. Daher werden alternativ Plan- und Rollenspiele durchgeführt, die im Vergleich zu den Realübungen weniger Aufwand und Kosten verursachen. Ein Planspiel bildet Teile der Realität ab und ermöglichst das Üben einer bestimmten Situation unter Beachtung gewisser Spielregeln. Jedoch ist die Variation von Szenarien sowie das realistische Erzeugen von Stress und Zeitdruck schwierig.

Art der Abschlussarbeit

Status der Arbeit

Hintergrundinformationen zu der Arbeit

Ein Massenanfall von Verletzten (MANV) ist für einzelne Rettungsdienste ein seltenes Ereignis. Damit die Rettungskräfte dennoch mit einer solchen Situation umgehen können, muss ein regelmäßiges Training stattfinden. Nur so kann das sichere, richtige und schnelle Handeln im Schadensfall gewährleistet werden. Dies gilt besonders für den Umgang mit mobilen computerbasierten Systemen, die zukünftig bei solchen Einsätzen vermehrt genutzt werden. In der Praxis finden Übungen jedoch aus Aufwands- und Kostengründen selten statt.

In dieser Arbeit wurden etablierte Trainierungsvarianten (Realübungen, Planübungsplatten, SimCode-P und digitale Simulationssysteme) vorgestellt. Anschließend wurden die Vor- und Nachteile der Varianten erarbeitet und vergleichend gegenübergestellt.

Weiterhin wurde eine Benutzeranalyse durchgeführt und die Aufgaben während eines MANV-Einsatzes aufgezeigt. Daraus wurden die Anforderungen für ein optimales Trainingssystem abgeleitet.

Anhand der Analyseergebnisse wurde ein computerbasiertes Trainingssystem für einen Multitouch-Tisch konzipiert und anschließend als horizontaler Prototyp realisiert. In einer Evaluation wird der Prototyp mit Rettungskräften auf seine Gebrauchstauglichkeit getestet.

Prüfling
Sophie Charlotte Jent

Abgeschlossen

Juli 2013